Pegelmessungen
Pegelmessungen sind wichtige Bestandteile von Überwachungsanlagen für Murgänge, Flutwellen und bei Hochwasser. Bei Massenbewegungen ist die Oberfläche oft turbulent und nicht klar definiert, was die Messung erschwert. Mit geeigneten Radar- oder Lasergeräten und passenden Auswertealgorithmen ist auch in solchen Fällen eine zuverlässige Messung möglich. Für Gletscherseen oder Bäche ohne grosse Geschiebefracht bietet sich auch der Einsatz einer Drucksonde an.
Technologien
Für Pegelmessungen kommen 5 verschiedene Technologien zum Einsatz:
Radar, Laser, Drucksonden, Ultraschall und Reissleinen.
Radars werden sehr häufig verwendet. Sie messen die Distanz vom Radar zur Oberfläche bei allen Wetterbedingungen sowie Tag und Nacht zuverlässig. Das berührungslose Messen, die einfache Wartung und der zuverlässige Betrieb sind Vorteile von Radars. Zudem erlauben sie ein permanentes Messen des Abflusses, der Übermittlung der Messdaten ans online Portal und sind auch vor und nach einem Ereignisfall einsatzbereit (im Gegensatz zu Drucksonden und Reissleinen).
Laser haben viele Vorteile von Radars. Zudem ist der Laser stärker fokussiert als das Radar. Dies kann bei einer Pegelmessung in einer engen Schlucht von Vorteil sein. Hauptnachteil ist, dass Regen und Schnee den Laser beeinflussen können und somit die Messung stören. Geopraevent empfiehlt daher Radargeräte.
Drucksonden werden im Wasser installiert und messen den Druck. Sofern keine Geschiebefracht vorhanden ist, sind Drucksonden eine gute Alternative (oder redundante Lösung) zu Radars. Es empfiehlt sich die Drucksonde regelmässig zu kontrollieren (Bsp. Sandablagerungen im Gehäuse).
Ultraschall eignet sich bei flachen, nicht turbulenten Oberflächen. Die Messdistanz ist jedoch auf wenige Meter begrenzt und Regen und Schnee können die Messung verfälschen.
Reissleinen sind eine einfache und kostengünstige Alarmmöglichkeit. Objekte wie beispielsweise Steine werden an einer Reissleine über der Wasseroberfläche installiert, bei Hochwasser werden diese erfasst und die Reissleine löst aus. Der Alarm wird aktiviert. Nachteile sind, dass keine permanente Pegelmessung möglich ist und dass die Reissleinen nach jedem Ereignis ersetzt werden müssen. Als Zusatztechnologie oder redundante Lösung sind sie durchaus geeignet.
Anwendungen
Pegelmessungen kommen bei einer Vielzahl von Überwachungsanlagen zum Einsatz. Insbesondere bei Murgängen, Lawinen, Flutwellen und Hochwasser.
Folgende Projekte zeigen die Anwendungen von Pegelmessungen auf:
Das Pegelradar (gelb) misst die Distanz zur Wasseroberfläche. Die Webcam (weiss) liefert zusätzlich wertvolle Bilder.
Reissleinen sind eine einfache und kostengünstige Variante eines Alarmsystems. Ein permanentes Monitoring ist jedoch nicht möglich und sie müssen nach jedem Ereignis ersetzt werden.
Am Ende der Reissleine wird ein Objekt befestigt (hier ein Stein). Bei einem Ereignis wird dieses mitgerissen und löst den Alarm aus.
Zusatztechnologien
Folgende Technologien werden häufig mit Pegelmessungen kombiniert: