Murgangüberwachung Spreitgraben
Ausgangslage
Im Sommer 2009 ereigneten sich mehrere Felssturz-Ereignisse in der Nordflanke des Ritzlihorn (3263 m ü.M.), welche auf auftauenden Permafrost zurückzuführen sind. Seither ereigneten sich mehrere grosse Murgänge, welche einen tiefen Graben ins Gelände gefressen haben. Sie bedrohen die Grimselpassstrasse als auch die internationale Gasleitung, welche mittlerweile auf die andere Seite der Aare verlegt wurde.
Lösung
Für die automatische Sperrung der Passstrasse und die Alarmierung der Verantwortlichen des Kantons haben wir eine umfangreiche Überwachung installiert. Gleichzeitig werden zahlreiche Daten zum besseren Verständnis der physikalischen Prozesse in Murgängen gemessen. Folgende Messgeräte sind in Betrieb:
- Sechs Reissleinen, welche über den Graben gespannt sind
- Zwei Pegelmessstationen zur Abschätzung der Grösse eines Ereignisses
- Zwei Profilscanner, welche permanent ein Querprofil des Grabens ausmessen
- Ein Doppler-Radar, welches Bewegungen weiter oben im Graben misst
- Vier Webcams mit Live-Zugriff und Infrarot-Scheinwerfer für eine rasche Verifikation eines Alarms
Eine gute Beschreibung des Systems liefert dieser Artikel in der NZZ am Sonntag.
Weitere Informationen
Die Anlage besteht aus vier Teilsystemen, welche die Ereignisdetektion, die Steuerung von Ampeln und die Alarmweiterleitung an die verantwortlichen Behörden sowie an die Betreiberin der Gaspipeline übernehmen. Die Systeme befindet sich an unterschiedlichen Standorten und sind redundant über verschiedene Funksysteme verbunden.
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