Hochwasser-Alarmierung Rheintaler Binnenkanal

Ausgangslage

Der Rheintaler Binnenkanal (RBK) ist ein rund 35 km langes Gewässersystem zur Regelung der Rheinzuflüsse und zum Hochwasserschutz in der früher häufig gefluteten Rheinebene. Der über 100-jährige Kanal ist mittlerweile an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt, wie die Hochwasser von 1999 und 2013 zeigten. Die heute viel grössere Bevölkerungsdichte, das Alter des Bauwerks und neue, höhere Standards im Hochwasserschutz forderten Anpassungen am wichtigen Kanal. Im Zuge dessen soll auch der Notfallschutz verbessert werden, beispielsweise durch die Zusammenführung aller in der Region verfügbaren Abfluss-Messstellen und ihrer einheitlichen, zeitnahen Darstellung in einem virtuellen Lagezentrum. Zudem soll beim Überschreiten vordefinierter Abflusswerte automatisch alarmiert werden, wobei je nach Alarmempfänger unterschiedliche Arten von Alarm gewünscht wurden.

 

Lösung

Unser online Datenportal bietet die ideale Plattform für das gewünschte «virtuelle Lagezentrum» mit der kombinierten Darstellung von Mess- sowie Warn- und Alarmwerte. Autorisierte Benutzer können jederzeit via PC oder Smartphone auf sämtliche Daten zugreifen und sich einen Überblick über alle angebundenen Messstellen erschaffen.

Bei den eingebundenen Messstellen handelt es sich dabei um solche des Zweckverbandes Rheintaler Binnenkanalunternehmens, des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), des Kantons St. Gallens (AFU) oder der St. Gallisch-Appenzellisch Kraftwerke AG. Zur Alarmierung werden die beiden Messstationen Rüthi und Widnau benutzt, welche zuerst entsprechend angepasst werden mussten. Diese Stationen kommunizieren einerseits mit dem online Datenportal zur Darstellung der Abfluss-Zeitreihen sowie den aktuellen Werten und anderseits über ein unabhängiges Alarmsystem direkt mit der Kantonalen Notrufzentrale (KNZ). Diese beiden Messstellen mussten deshalb zusätzlich redundant ausgelegt werden, d.h. pro Station zwei unterschiedliche Messsensoren, ein Laderegler und Akku zur verlässlichen Stromversorgung bei einem Netzausfall und eine integrierte Schrankheizung zur Gewährleistung optimaler Betriebsbedingungen in der kälteren Jahreszeit.

Mehrstufige Alarmierung

Für beide Messstellen wurden entsprechende Warn- und Alarmwerte definiert, die bei einem Überschreiten einen Alarm generieren, welcher sofort und doppelt (via Mobilfunk und DSL-Anschluss) an die KNZ übermittelt wird. Die Alarmübergabe an die KNZ erfolgt dabei über die Systeme von TUS und Certas. Die KNZ übernimmt dann die Weitergabe des Alarms an die entsprechenden Stellen (z.B. Feuerwehr). Zusätzlich können über das online Datenportal automatisch Alarm-SMS an editierbare Empfängerlisten versandt werden.

Die Messdaten werden im Normalbetrieb alle 5 min und im Alarmfall alle 2 s aufgezeichnet und periodisch (normalerweise alle 5 min, bei Alarm alle 2 min) via Mobilfunknetz an unsere Server übermittelt und sind auf dem online Datenportal jederzeit einsehbar. So kann die Situation aus der Ferne trotzdem zeitnah überwacht werden. Die Alarmierung an die KNZ erfolgt hingegen direkt von der Station aus und ohne Verzögerung.

Daten weiterer relevanter Messstationen vom BAFU und dem Kanton St. Gallen wurden zum Überblick ebenfalls auf dem Online Datenportal eingebunden, werden aber nicht zur Alarmierung eingesetzt. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Egli Engineering und  ES-Sicherheit AG umgesetzt.

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