Der optimale Überwachungsstandort

Jan 16, 2017Wissen

Die Überwachung von bewegten Objekten und Naturprozessen erfolgt immer häufiger aus der Ferne, mit sogenannten Fernerkundungs-Sensoren (Remote Sensing). Dadurch müssen keine Installationen im Gefahrengebiet erfolgen und es kann eine deutlich grössere Fläche abgedeckt werden als mit lokalen Sensoren. Radare sind ein gutes Beispiel für solche Messgeräte (z.B. Lawinenradar). Sie haben eine sehr grosse Reichweite und detektieren bei allen Wetterbedingungen sowie Tag und Nacht zuverlässig.

 

Standort entscheidend

Bei der Überwachung im freien Gelände, insbesondere in alpinen Gebieten, ist der Radarstandort entscheidend. Durch Hindernisse wie Berge, Hügel, Steine, Gebäude kann das Radar nicht hindurch „sehen“: solche Hindernisse ergeben unschöne Lücken in der zu überwachenden Fläche. Durch die optimale Wahl des Radarstandortes können solche Lücken deutlich reduziert werden.

 

Digitales Höhenmodell

Geopraevent definiert den optimalen Radarstandort mit Hilfe eines digitalen Höhenmodells (Digital Terrain Model, DTM). In einem ersten Schritt wird auf dem DTM die zu überwachende Fläche, die „Region of Interest“ (ROI), definiert. In einem zweiten Schritt werden auf dem DTM optimale Radarstandorte berechnet. Das DTM zeigt, von welchem Standort wieviel Prozent der ROI sichtbar sind. In Abbildung 1 befindet sich der optimale Radarstandort im dunkelroten Bereich – rund 90% der ROI sind von dort sichtbar. Im letzten Schritt wird die Sicht vom optimalen Standort im DTM eingezeichnet (siehe Abbildung 2). Lücken in der ROI können so frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen getroffen werden (z.B. weitere Sensoren).

Abbildung 1: Die dunkelrote Fläche zeigt den optimalen Radarstandort für die zu überwachende Fläche (ROI). Rund 90% der ROI ist von der dunkelroten Fläche sichtbar.

Abbildung 2: Im DTM wird hier die Sicht vom optimalen Radarstandort eingezeichnet. So können Lücken in der zu überwachenden Fläche (ROI) frühzeitig erkannt werden.

Lokale Erkenntnisse wichtig

Zusätzlich zur digitalen Bestimmung des Standorts sind lokale Erkenntnisse und Bilder wichtig. Damit können die Resultate der Simulationen verifiziert werden und Objekte, welche nicht im DTM enthalten sind (z.B. Vegetation) miteinbezogen werden. Anlässlich einer Begehung vor Ort werden die in der Simulation ermittelten Standorte vor Ort untersucht. Es fliessen weitere Überlegungen wie Zugänglichkeit, Exponiertheit, Besonnung, Gefährdung etc. in die Überlegungen mit ein.

Geopraevent führt bei sämtlichen Radarinstallationen eine Standortbestimmung mittels DTM durch, um eine optimale Überwachung zu garantieren. Bei einer Projektanfrage können wir so schnell beantworten, ob ein bestimmtes Gebiet mit einem oder mehreren Radargeräten abgedeckt werden kann. Wir brauchen dazu einzig das DTM sowie die Umrisse des zu überwachenden Gebiets ROI.

Projekte, wo eine Standortsimulation durchgeführt wurde:

Geopraevent hat eine eigene Software entwickelt, um den optimalen Überwachungsstandort zu ermitteln.