Weltweit neuartiges Steinschlag-Alarmsystem überwacht Axenstrasse

Seit September 2019 überwacht ein massgeschneidertes Steinschlag-Alarmsystem von GEOPRAEVENT den Abschnitt „Gumpisch“ der Axenstrasse und schliesst bei einem Ereignis automatisch die Strasse. Das Gumpischtal ist eine Rinne zwischen Sisikon und Flüelen, die sich vom Urnersee über 1000 m bergaufwärts erstreckt und stark steinschlag- und murganggefährdet ist. Nach der 47-tägigen Sperre aufgrund eines Steinschlagereignisses im Sommer 2019, konnte die Strasse am 13. September 2019 u.a. dank dem in kürzester Zeit entwickelten Überwachungssystem wieder geöffnet werden.

Seither haben sich mehrere Murgang- und Steinschlagereignisse ereignet, die alle korrekt vom Alarmsystem detektiert wurden und zur sofortigen Sperrung des gefährdeten Strassenabschnittes geführt haben. Die beiden Steinschlagradare im oberen Gumpischtal erkennen ständig Bewegungen, die meisten führen jedoch nicht zu einer Sperrung oder die Strasse wird nach wenigen Minuten automatisch wieder geöffnet. Um eine Sperrung auszulösen, muss die Detektion des Radars von systemintegrierten seismischen Sensoren bestätigt werden. So kann beispielsweise vermieden werden, dass ein Tier oder ein sich im Wind bewegender Baum zu einem Fehlalarm führen. Zudem kommen die meisten Blöcke bereits oberhalb der Strasse wieder zum Stillstand und erreichen somit die Strasse nie, was durch Kombisensoren in den Schutznetzen überwacht wird. In diesem Fall wird die Strasse nach zwei Minuten automatisch wieder für den Verkehr freigegeben.

Seit der Inbetriebnahme des Systems haben nur ca. 10% der detektierten Ereignisse die Strasse gesperrt und bei weniger als insgesamt 2% dauerte die Sperrung länger als wenige Minuten. Bei den längeren Sperrungen von mehreren Stunden oder Tage handelte es sich um Ereignisse, die bis zur Strasse gelangten und die Einschätzung von Geologen vor Ort benötigten.

Weitere Informationen und Fotos zum neuartigen System sind hier zu finden.